Nun
also endlich die Hauptstadt, es wurde auch langsam Zeit für Washington D.C. Wer
damit nicht viel, oder gar nichts anfangen kann, der hat bisher tief und fest geschlafen.
Eine grosse Hauptstadt, mit vielen Regierungsgebäuden und Ministerien, Museen
und Ausstellungen, fast unzählbaren Denkmäler und Monumentalbauten zur
Erinnerung an Präsidenten. Man könnte Wochen dort verbringen, und hätte immer
noch nicht alles gesehen. Wenn man dann, wie wir, nur einen Tag für das ganze
Spektakel hat, muss man sortieren, aussuchen, einen Plan machen und den
einhalten. Wir hatten uns für die National Mall entschieden, um die
bekanntesten Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Beim
Einfahren in die Stadt hatten wir den
Eindruck, dass sie kurz vor dem Verkehrskollaps steht. Aber das scheint hier
normal zu sein. Man hatte uns im Hotel geraten, am Wochenende in die Stadt zu
fahren, da ist es einfacher mit dem Parken, weil dann kein Berufsverkehr
herrscht. Die Dame an der Rezeption hatte aber leider gar keine Ahnung. An
diesem Wochenende war auf der Mall das Nationale Buch Festival mit über 70
preisgekrönten Autoren und Illustratoren. Es war der Teufel los und machte
unseren Plan zunichte. Egal wie man sich der Stadt nähert, man sieht fast von
überall das Washington Monument.
Vom
Herrn Lincoln sind wir weiter zu den Denkmälern zur Erinnerung an den Vietnam-
und den Koreakrieg gegangen. Davon habe
ich keine Bilder, denn ich war ganz schön traurig, dass so viele Menschen
gestorben sind. Krieg ist scheisse! (Ich weiss nicht, wer es zuerst gesagt hat,
aber er hat Recht).
Schon
ganz schön beeindruckt von dem bisher gesehenen, wollten wir mit dem Auto zum
Washington Monument fahren, dort parken und uns den Obelisken aus der Nähe
ansehen. Doch damit begann das Drama. Es gab keine Parkplätze und die Strassen
waren übervoll. Es ging immer nur im Schritttempo vorwärts. Der Chauffeur hatte
schon eine Kragengrösse von 74, als wir dann doch noch einen Platz am Potomac
erwischten, gleich gegenüber vom Herrn Jefferson. Aber jetzt musste alles zu
Fuss weiter gehen. Und das Liebchen vom Chauffeur hat ja Knie, oh oh oh. Doch
sie war tapfer und hat alles mit uns gemeistert.
Aus
der Nähe betrachtet, war das Monument dann doch nicht so gross, wie ich gedacht
hatte. Gerade mal ein paar Meter höher als ich.
Und als ich mich wieder zurück gedreht hatte, war das Denkmal vom Washington auf einmal doch viel viel grösser als ich. Wie die das hier immer machen, ich muss jedes Mal wieder staunen.
Und dann begann der Marsch für meine Leute, ich war ja gemütlich in der Tasche vom Chauffeur. Die Constitution Avenue bis zur 1st Street runter. Da steht nämlich das Capitol der USA. Da wohnt die Regierung von Amerika.
Der
Herr Lincoln ist nicht eines natürlichen Todes gestorben. Ein Herr John Wilkes
Booth, der nicht mit dem einverstanden war, was der Herr Lincoln so tat, hat ihm
im Ford Theater in Washington in den Kopf geschossen. Einen Tag später ist der
Herr Lincoln an den Folgen gestorben. Das Ford Theater existiert immer noch und
auch das Haus, in dem er gestorben ist. Beides ist in der 10. Strasse.
Damit
war der Tag der Hauptstadt für uns beendet. Es war ganz schön anstrengend für
meine beiden Reisebegleiter, aber die Eindrücke, die sie gesammelt haben, entschädigten
dafür.
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