Donnerstag, 13. September 2012

USA Ostküste 2012 13.09. - Tag 4



Die Verwirrungen des vergangenen Tages wegen der vielen Staaten, in denen ich mich aufgehalten haben soll, sind geklärt worden. Es hat alles seine Richtigkeit – ich komme ganz schön rum. Was nicht seine Richtigkeit hat, sind Autoaufbruch und Diebstahl. Genau das ist uns passiert. Als wir am Morgen zu unserem Auto kamen, mussten wir feststellen, dass die meisten unserer Sachen, die wir am vergangenen Tag gekauft hatten, gestohlen worden waren. Da waren die Einkäufe, auf die in Pennsylvania keine State Tax anfällt, plötzlich gar nicht mehr so günstig. Sogar Unterhosen haben die Täter geklaut, die müssen ja ziemlich arm sein. Ich darf gar nicht daran denken, wie deren Jeans von innen aussehen. Da war natürlich erst einmal Aufregung angesagt. Die Polizei wurde angerufen, und die kam auch ziemlich schnell. Die nette Officer S. nahm die ganze Sache auf und war sehr lieb und nett zu uns. Zum Abschluss durften wir sogar noch ein Foto machen, das muss aber anonymisiert werden, sonst kriegen wir Ärger.

Leute, hört auf meinen Rat: wenn Ihr mal in Charlottesville, VA seid, übernachtet nicht auf der Emmet St., sonst habt Ihr am nächsten Morgen doppelt so viel Klamotten im Auto, wie am Abend vorher. Dann wollen wir mal sehen, ob die Versicherung rumzickt, wenn wir wieder zuhause sind.

Das hatte uns natürlich ganz schön auf die Stimmung gedrückt und brachte auch zeitlich unseren ganzen Tag durcheinander. Downtown Charlottesville haben wir uns gespart und sind direkt nach Monticello, dem Wohnsitz von Thomas Jefferson gefahren. Das Magendrücken hatte bei meinen Leuten nachgelassen, deswegen haben sie dort erst einmal gefrühstückt, und ich wurde auch wieder ein wenig versöhnt. Beth, die Bedienung im Restaurant, wollte unbedingt ein Foto mit mir machen. Ich kann den Mädels ja nichts abschlagen und habe gerne zugestimmt. Sie war ja auch eine nette.

Nachdem wir uns mental und physisch gestärkt hatten, ging es dann zum Wohnhaus des Herrn Jefferson. Der steht dort an der Haltestelle des Shuttlebusses, der vom Besucherzentrum zu seinem Wohnhaus fährt. Er ist aber recht einsilbig, spricht eigentlich gar nicht. Auf meine Frage, ob ich denn ein Foto mit ihm machen darf, hat er nicht geantwortet, da habe ich es einfach getan.
Mit dem Bus ging es in fünf Minuten zum Haus, dort wartete schon der Erklärmann auf uns. Der wusste alles über den Herrn Jefferson, dessen Familie, Freunde, Kollegen und das Haus. Davon hat er uns viel erzählt und ist keine Antwort schuldig geblieben. Draussen darf man fotografieren, drinnen nicht. Der Chauffeur hat es natürlich wieder einmal heimlich gemacht. Die Bilder zeigen wir hier aber nicht, damit er keinen Ärger bekommt. Nach der Führung sind wir noch um das Haus gelaufen, da wurde dann offiziell und ausgiebig geknipst.

Nun fuhren wir mit einem anderen Shuttlebus zum Friedhof, wo angeblich der Herr Jefferson und sein ganze Familie beerdigt sind. Dabei steht der Mann doch den ganzen Tag an der Bushaltestelle am Besucherzentrum. Wie auch immer, da war es auch sehr feierlich. Das ganze Anwesen gehört einer Stiftung, bis auf diesen Friedhof, der gehört immer noch der Familie Jefferson. Jeder von denen, der verstirbt, wird dort begraben.

Nun mussten wir weiter und starteten nach Norfolk.  Kurz vor unserem Ziel fuhren wir erst über den Atlantik, direkt danach drunter her, und dann wieder drüber. Die haben hier Tricks drauf, man glaubt es kaum. Am Hotel angekommen, hatte auch schon jemand mein Moped bereitgestellt.

Das Hotel war viel schöner als das am Tag zuvor. Es liegt direkt am Strand, hat Liegestühle und einen Pool, der auch zu benutzen ist.

Meine Leute haben einen Strandspaziergang gemacht, damit Körper und Geist mal wieder so richtig in Schwung kommen. Der Hansi und ich haben in der Zeit ein Sonnenbad genommen.

Kurz bevor die beiden zurück kamen, haben wir uns im Gras versteckt. Über vier Stunden haben sie uns gesucht, dann sind wir freiwillig rausgekommen

Natürlich nicht, die haben uns gleich gefunden, weil wir so gekichert haben. Zu viert haben wir uns dann auf die Liegestühle gelegt (deswegen heissen die ja so) und haben dem Meer zugeguckt, wie es immer wieder an Land wollte.

Zum Abendessen ging es dann ein paar Meter weiter in einen netten Diner, wo der Tag, der so aufregend begonnen hatte, versöhnlich endete.

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