Nach
dem Chaos vom Vortag wurde es erst mal wieder schön. Erlebte Geschichte, das
stand auf dem Programm. Wo kann man amerikanische Geschichte, die ist ja nun
mal noch nicht so lange her, von der Pike auf erlernen? Richtig, in
Philadelphia. Jetzt könnte ich Euch wieder mit Namen und Daten langweilen, tue
ich aber nicht. Nur so viel: die Herren Washington und Jefferson. Die kennen wir
ja jetzt alle, weil ich die hier mehrfach getroffen habe. In Philadelphia
wurden 1776 die Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Constitution (also die
Verfassung) abgefasst. Stattgefunden hat das Ganze in der Independence Hall,
dem früheren State House von Pennsylvania.
Bevor
wir uns durch das Haus (hier durfte man
sogar alles fotografieren) führen liessen, haben wir uns aber erst mal eine
kaputte Glocke angeguckt, das ist die Liberty Bell. Sie hing früher im State
House und wurde geläutet, als die Unabhängigkeitserklärung am 8. Juli 1776 der
Bevölkerung bekannt gemacht wurde. Die war schon kaputt, als man sie bekommen
hat. Es gibt viele Geschichten, wie sie repariert wurde, wieder kaputt ging,
wieder repariert wurde und wieder kaputt ging. Fest steht, dass sie einen
grossen Riss hat und nicht mehr zu gebrauchen ist. Weil sie aber damals so toll
geläutet hat, ist sie nun einmal eine besondere Glocke.
Seit
2003 hat sie ein neues Zuhause, gleich gegenüber von der Independence Hall,
jeder kann sie besuchen, kostenlos. Die Asiaten, die allgemein als höflich und
diszipliniert gelten, lassen hier ganz schön die Sau raus. Vordrängeln,
rempeln, laut quatschen, beim Fotografieren ins Bild laufen, das können die
alles ganz prima. Die gingen uns ganz schön auf den Senkel.
Jetzt
ging es weiter zu Penn’s Landing. Dabei kamen wir am Haus von Betsy Ross
vorbei. Das ist die Dame, die die erste Flagge der USA, das Sternenbanner,
genäht hat – Geschichte an jeder Ecke.
Der
Herr Penn, nach dem der Staat Pennsylvania benannt ist, ist hier in
Philadelphia an Land gegangen. Die Ecke gefiel ihm so gut, dass er gleich da
geblieben ist. Daraus ist die Stadt entstanden. Gut, dass der Herr Penn sich
damals nicht mit seinem Schiff verfahren hat, sonst sähe das hier jetzt ganz
anders aus.
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