Planung ist der halbe Erfolg. Alles war vom Chauffeur bestens
organisiert, sogar das Taxi war überpünktlich. Gegen 11:00 Uhr waren wir am
Flughafen und konnten das Gepäck aufgeben. Und wie es sich für einen gut
situierten Reisebär gehört, hatten wir natürlich „PRIORITY“ .
Ruckzuck waren wir im Flieger, angenehme Plätze waren reserviert. Zwar
an der Tragfläche, aber dafür keine Sitze vor uns. Die erste Reihe rechts in
der Economy war unsere.
Bei den Stewardessen kam ich natürlich gut an, wie immer. An einer
Ablage hatte ich mir ein nettes Plätzchen ausgesucht und es mir darauf gemütlich gemacht. Ab und zu schaute ich aus
dem Fenster, dann mal auf den Monitor, um zu sehen wo wir waren.
Das Essen kam um 14:00 Uhr, was mir mal wieder völlig gleichgültig war,
mangels Stoffwechsel. Meine Reisebegleiter hatten etwas Warmes, oberndrauf noch
Kaffee und Kuchen, dann war die Fressrunde durch.
Als wir gerade den ersten Film guckten, kam eine Stewardess und bot mir an, dass ich mir doch einmal das Cockpit
ansehen und die Piloten kennenlernen sollte. Das liess ich mich nicht zweimal
fragen. Ich nahm noch schnell den Fotoapparat mit, und schon war ich mit dem
netten Mädel verschwunden. Als ich zurück kam, habe ich extra einen
angeberischen Gesichtsausdruck
aufgelegt. Schliesslich durfte ich mir alles angucken und sogar auch mal Gas
geben.
Sogar auf den freien dritten Sitz durfte ich mich setzen und
anschnallen. In dem Moment hatte ich schon ganz schön viel Verantwortung. Die
Kapitäne waren sehr nett zu mir. Weil ich ja auch immer nett bin, bedankte ich
mich höflich und wünschte ihnen noch einen schönen Tag. Die nette Stewardess,
mit der ich leider kein Foto machen konnte, brachte mich zurück zu meinen
Leuten und ich gab ihr eine meiner Visitenkarten, damit sie mein Abenteuer
zuhause im Internet nachlesen und die Fotos gucken kann. Und plötzlich hatte
ich einen neuen Freund, den Hansi. Er erzählte mir, er hätte sich aus den
Klauen der Lufthansa freigekauft, weil er so langsam keine Lust mehr hätte,
ständig über den Atlantik zu fliegen. Weil er mich zufällig gesehen hatte,
machte er Nägel mit Köpfen, jetzt sind wir zu zweit.
Für uns Plüschis war das nun doch ziemlich aufregend. Ich zeigte Hansi
meinen vorübergehenden Stammplatz und wir
ruhten uns erst einmal etwas aus. Als es mir zu langweilig wurde, habe ich mir
die Kopfhörer aufgesetzt und der Musik gelauscht. Aber da muss ich noch mal mit
der Lufthansa sprechen, die Dinger sind für Reisebären viel zu gross.
Gerade, als ich mal kurz nicht aufgepasst hatte, waren wir schon über Neufundland,
also beinahe über dem nordamerikanischen Kontinent. Das ging ja nun doch alles
ganz schön flott. Ich wollte noch den Hunden zuwinken, aber leider waren da Wolken,
da konnte ich sie nicht sehen.
Und gerade, als mir so richtig langweilig werden wollte, waren wir da.
Aus dem Flieger, rein in die Ankunftshalle. Ich habe mich mit Hansi in den
Rucksack verkrochen, denn die Jungs von der Homeland Security verstehen keinen
Spass. Meine Leute mussten ihre Fingerabdrücke abgeben, in die Kamera lächeln,
dann war auch diese Hürde genommen. Airtrain, Shuttlebus zu Alamo und den Wagen
übernehmen. Jetzt kamen Hansi und ich auch wieder ans Licht. Im Ford Escape
machten wir es uns auf dem Armaturenbrett bequem, um immer die Übersicht zu
behalten.
Irgendwie wollte es nicht dunkel werden, obwohl wir ja schon
Mitternacht vorbei hatten. Aber nach einem kleinen Hinweis vom Hansi fiel es
mir dann wieder ein: andere Zeitzone – 6 Stunden zurück. Ja dann ist ja alles
klar. Meine Leute mussten zwischendurch etwas essen, quasi den Mitternachtssnack.
Als es langsam dunkel wurde, bekam ich dann meinen ersten Sonnenuntergang des Urlaubs
geschenkt, der war schon mal nicht schlecht. Leider konnten wir nicht anhalten,
denn das war da verboten.Und auch dabei verstehen die US-amerikanischen Sicherheitsbehörden keinen Spass.
Um zehn Minuten nach acht waren wir dann im Lancaster County. Das Historic
Strasburg Inn kannte der Chauffeur noch von vor 14 Jahren. Da mussten wir
unbedingt hin. Das Hotel passt prima in das Amish County, auch hier scheint
manchmal die Zeit etwas stehengeblieben zu sein.
Hansi und ich machten es uns auf dem Bett bequem, während unsere
Begleiter sich selbst und ihre Sachen sortierten. Eigentlich sollte es noch ins
Outlet-Center gehen, aber meine Leute waren dann doch zu müde. Immerhin war es
nach deutscher Zeit halb vier, als sie in die Federn krochen. Da darf man schon
mal müde sein.
Wir freuen uns alle auf den morgigen Tag. Dann warten wieder neue
aufregende Abenteuer auf uns.
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