Samstag, 15. September 2012

USA Ostküste 2012 15.09. - Tag 6



Endlich Wochenende! Zeit um mal so richtig auszuruhen – dachte ich. Doch auch heute gab es wieder Aufregendes zu erleben. Beim Frühstück hatten wir Leute aus Washington, Mainz und Polen am Tisch. Das kam nämlich so: Ein amerikanisches Ehepaar, bei dem sie ursprünglich aus Mainz kommt, wohnt in Washington. Die beiden haben eine Freundin aus Polen, der sie ein Wochenende an der See geschenkt haben. Diese Freundin kommt aus Polen, studiert aber in Washington.  So konnten wir uns auf deutsch und auf englisch unterhalten, alle hatten was davon und auch noch Spass dabei. Zum Frühstück gab es „Monkeybread“. Das sah erst einmal nicht so appetitlich aus, war aber total süss und schmeckte so ähnlich wie Zimtrolle, also ganz lecker.

Von diesen Leuten bekamen wir den Tipp, dass wir die vorgelagerte Insel Assateague besuchen sollten. Dort leben wilde Pferde und die Landschaft ist toll. Das haben wir uns nicht zwei Mal sagen lassen und sind sofort hin gefahren. Aber die Pferde konnten wir nur aus der Entfernung sehen


Aber nachts, wenn keiner hinguckt, dann kommen die auf die Parkplätze und legen da richtig grosse Haufen Pferdeäppel hin. Ich habe mir die Sachen mal etwas Näher angesehen, konnte aber keinen Unterschied zu den Pferden, die bei uns zuhause im Stall stehen, feststellen.

Da haben wir uns doch lieber die Kite-Surfer angesehen. Überhaupt war das ein schönes Stück Erde, mit Grillplätzen und schönen Häusern auf der Festlandseite. Auch die Brücke, über die wir gekommen waren, kann sich sehen lassen. Um unser Glück vollkommen zu machen, haben sich der Hansi und ich auf einen abgestorbenen Zweig gesetzt, der da so im Wasser lag und haben uns gesonnt.

Und jetzt kommt der Brüller. An diesem Wochenende war in Ocean City „Bike Fest“. Millionen von Mopeds kamen dahin. Und nicht nur dahin, die waren auch in Berlin und auf diesem Inselchen. So viele Harleys bekommt man nur selten zu sehen. Aber die Leute, die diese Maschinen fahren, sind ziemlich nett. Ein Moped fand ich besonders schön, wegen dem Vogel vorne drauf. Da habe ich gefragt, ob ich denn mal ein Foto mit dem Moped machen darf, und die haben sofort ja gesagt.

Eigentlich wollte ich noch ‘ne Runde mit der Maschine drehen, aber als ich auf dem Sitz Platz genommen hatte, musste ich feststellen, dass meine Arme doch ein kleines Stück zu kurz sind. Na ja, vielleicht irgendwann mal…

Nachdem wir den offenen Teil der Insel abgegrast hatten (der meiste Teil ist nicht zugänglich, da es Naturschutzgebiet ist), sind wir dann Richtung Ocean City gefahren, um ein bisschen Kirmes zu erleben. Da soll ja normalerweise schon die Kuh fliegen, aber an dem Tag waren es mehrere Kuhherden. Mopeds über Mopeds, egal wo wir langgefahren sind. Und die waren so laut, weil sie ja fast alle von Harley Davidson gebaut wurden, und die müssen ja laut sein. Vor einem Restaurant musste ich meinen Leuten mal wieder beweisen, was für ein furchtloser Kerl ich bin. Irgendwer hatte den weissen Hai dahin gebracht und wohl vergessen, ihn wieder mitzunehmen. Dem habe ich mal kräftig auf der Nase rumgetanzt, und er hatte keine Traute, etwas dagegen zu tun.

Das war ein toller Spass. Der Hansi war ganz schön stolz, dass er mich kennen gelernt hat. Wir haben ausgemacht, dass er mich immer ruft, wenn er mal Hilfe braucht. Ich werde ihn dann retten.

Und dann kamen wir nach Ocean City, da waren noch viel mehr Mopeds, als wir bisher gesehen hatten. Die Stadt quoll fast schon über, und trotzdem kamen immer noch mehr und mehr und mehr.  Die fuhren hin und her und kreuz und quer. Ich glaube, die meisten von denen wussten überhaupt nicht, wo sie hinwollten.

Irgendwann hatten wir genug von dem Lärm und dem Gestank der Abgase. Durch eine Querstrasse haben wir uns zum Strand durchgeschlagen. Der ist richtig schön und Kilometer lang. Wenn du denkst, da hinten ist Ende, kommt noch ein Stück.

Weil aber so ein riesiges Getöse in der ganzen Stadt war, sind wir dann wieder zurück zu unserem Wochenendhaus gefahren. Meine Leute wurden jedoch vom Hunger überrascht. Da habe ich sie auf einen Snack beim Italiener eingeladen. Wenn sie mich schon mitnehmen, dann kann ich ja auch mal etwas für sie tun. Ich hatte schliesslich meine Bärentaler eingesteckt. Als es ans Bezahlen ging, wollten die die Taler aber nicht annehmen. Also musste der Chauffeur doch wieder zahlen. Das war mir dann doch etwas peinlich.

In Berlin angekommen, haben wir noch einen kleinen Rundgang gemacht, Kaffee getrunken und Cupcakes gegessen, dann war Ausruhen angesagt. Ich kann nicht den ganzen Tag rumrennen und gucken, ich habe schliesslich Urlaub. Das Abendessen haben der Hansi und ich auch ausfallen lassen, wir haben beide keinen Stoffwechsel. Da sind wir lieber im Bett geblieben und haben uns in den Kissen versteckt. Meine Leute waren beim Mexikaner, haben sie erzählt. Da gab es Salat aus Santa Fe. Wieso gehen die dann zum Mexikaner? Nur weil Santa Fe in New Mexico liegt? Das muss ich mal mit meinem Freund, der Affe, klären. Der wohnt da nämlich und weiss bestimmt warum und wieso. Damit waren die Abenteuer des Tages dann aber auch durch. Für einen Ausruhtag war das aber trotzdem ganz schön viel.

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