Endlich Wochenende! Zeit um mal so richtig auszuruhen – dachte ich.
Doch auch heute gab es wieder Aufregendes zu erleben. Beim Frühstück hatten wir
Leute aus Washington, Mainz und Polen am Tisch. Das kam nämlich so: Ein
amerikanisches Ehepaar, bei dem sie ursprünglich aus Mainz kommt, wohnt in
Washington. Die beiden haben eine Freundin aus Polen, der sie ein Wochenende an
der See geschenkt haben. Diese Freundin kommt aus Polen, studiert aber in
Washington. So konnten wir uns auf
deutsch und auf englisch unterhalten, alle hatten was davon und auch noch Spass
dabei. Zum Frühstück gab es „Monkeybread“. Das sah erst einmal nicht so appetitlich
aus, war aber total süss und schmeckte so ähnlich wie Zimtrolle, also ganz
lecker.
Von diesen Leuten bekamen wir den Tipp, dass wir die vorgelagerte Insel
Assateague besuchen sollten. Dort leben wilde Pferde und die Landschaft ist
toll. Das haben wir uns nicht zwei Mal sagen lassen und sind sofort hin
gefahren. Aber die Pferde konnten wir nur aus der Entfernung sehen
Aber nachts, wenn keiner hinguckt, dann kommen die auf die Parkplätze
und legen da richtig grosse Haufen Pferdeäppel hin. Ich habe mir die Sachen mal
etwas Näher angesehen, konnte aber keinen Unterschied zu den Pferden, die bei
uns zuhause im Stall stehen, feststellen.
Da haben wir uns doch lieber die Kite-Surfer angesehen. Überhaupt war
das ein schönes Stück Erde, mit Grillplätzen und schönen Häusern auf der
Festlandseite. Auch die Brücke, über die wir gekommen waren, kann sich sehen
lassen. Um unser Glück vollkommen zu machen, haben sich der Hansi und ich auf
einen abgestorbenen Zweig gesetzt, der da so im Wasser lag und haben uns
gesonnt.
Und jetzt kommt der Brüller. An diesem Wochenende war in Ocean City „Bike
Fest“. Millionen von Mopeds kamen dahin. Und nicht nur dahin, die waren auch in
Berlin und auf diesem Inselchen. So viele Harleys bekommt man nur selten zu
sehen. Aber die Leute, die diese Maschinen fahren, sind ziemlich nett. Ein
Moped fand ich besonders schön, wegen dem Vogel vorne drauf. Da habe ich
gefragt, ob ich denn mal ein Foto mit dem Moped machen darf, und die haben
sofort ja gesagt.
Eigentlich wollte ich noch ‘ne Runde mit der Maschine drehen, aber als
ich auf dem Sitz Platz genommen hatte, musste ich feststellen, dass meine Arme
doch ein kleines Stück zu kurz sind. Na ja, vielleicht irgendwann mal…
Nachdem wir den offenen Teil der Insel abgegrast hatten (der meiste
Teil ist nicht zugänglich, da es Naturschutzgebiet ist), sind wir dann Richtung
Ocean City gefahren, um ein bisschen Kirmes zu erleben. Da soll ja
normalerweise schon die Kuh fliegen, aber an dem Tag waren es mehrere
Kuhherden. Mopeds über Mopeds, egal wo wir langgefahren sind. Und die waren so
laut, weil sie ja fast alle von Harley Davidson gebaut wurden, und die müssen
ja laut sein. Vor einem Restaurant musste ich meinen Leuten mal wieder
beweisen, was für ein furchtloser Kerl ich bin. Irgendwer hatte den weissen Hai
dahin gebracht und wohl vergessen, ihn wieder mitzunehmen. Dem habe ich mal
kräftig auf der Nase rumgetanzt, und er hatte keine Traute, etwas dagegen zu
tun.
Das war ein toller Spass. Der Hansi war ganz schön stolz, dass er mich
kennen gelernt hat. Wir haben ausgemacht, dass er mich immer ruft, wenn er mal
Hilfe braucht. Ich werde ihn dann retten.
Und dann kamen wir nach Ocean City, da waren noch viel mehr Mopeds, als
wir bisher gesehen hatten. Die Stadt quoll fast schon über, und trotzdem kamen
immer noch mehr und mehr und mehr. Die
fuhren hin und her und kreuz und quer. Ich glaube, die meisten von denen
wussten überhaupt nicht, wo sie hinwollten.
Irgendwann hatten wir genug von dem Lärm und dem Gestank der Abgase. Durch
eine Querstrasse haben wir uns zum Strand durchgeschlagen. Der ist richtig
schön und Kilometer lang. Wenn du denkst, da hinten ist Ende, kommt noch ein
Stück.
Weil aber so ein riesiges Getöse in der ganzen Stadt war, sind wir dann
wieder zurück zu unserem Wochenendhaus gefahren. Meine Leute wurden jedoch vom
Hunger überrascht. Da habe ich sie auf einen Snack beim Italiener eingeladen.
Wenn sie mich schon mitnehmen, dann kann ich ja auch mal etwas für sie tun. Ich hatte schliesslich meine Bärentaler eingesteckt. Als es ans Bezahlen ging, wollten die die Taler aber nicht annehmen. Also musste der Chauffeur doch wieder zahlen. Das war mir dann doch etwas peinlich.
In Berlin angekommen, haben wir noch einen kleinen Rundgang gemacht,
Kaffee getrunken und Cupcakes gegessen, dann war Ausruhen angesagt. Ich kann
nicht den ganzen Tag rumrennen und gucken, ich habe schliesslich Urlaub. Das
Abendessen haben der Hansi und ich auch ausfallen lassen, wir haben beide
keinen Stoffwechsel. Da sind wir lieber im Bett geblieben und haben uns in den
Kissen versteckt. Meine Leute waren beim Mexikaner, haben sie erzählt. Da gab
es Salat aus Santa Fe. Wieso gehen die dann zum Mexikaner? Nur weil Santa Fe in
New Mexico liegt? Das muss ich mal mit meinem Freund, der Affe, klären. Der wohnt
da nämlich und weiss bestimmt warum und wieso. Damit waren die Abenteuer des
Tages dann aber auch durch. Für einen Ausruhtag war das aber trotzdem ganz
schön viel.
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