Freitag, 14. September 2012

USA Ostküste 2012 14.09. - Tag 5



Das war ja fast schon langweilig , so ganz ohne Aufregung. Ne, mal ganz im Ernst, heute war es wieder schön. Nach dem Frühstück sind wir zur Naval Station in Norfolk gefahren. Die ist riesig, eine richtige Stadt für sich. Über 40.000 Menschen leben und arbeiten da. Die haben 13 Docks und Flugzeugträger, Zerstörer, Versorgungsschiffe, Atom-U-Boote und noch einen Haufen anderes Zeug, wie Starfighter und Helikopter.

Bei der Anmeldung für die Besichtigungstour musste ich mal wieder Fotomodell spielen. Das war aber völlig ok, denn dabei hatte ich zwei Soldatinnen im Arm. Oder sie mich!

Die Eine war schon mehr als die Andere, nämlich Irgendwas 2nd Class. Ausserdem war sie schon mal in Germany, hat sie stolz erzählt, als sie erfuhr, dass ich da her komme.

 Um 10:00 Uhr ging unsere Busfahrt los, wir durften aber nirgendwo aussteigen. Fotografieren ist auch nur ab einem bestimmten Punkt erlaubt.

Der  „IT3 Clarke“, der heute der Erklärer war, hat uns viel gezeigt und erzählt. Jetz kenne ich auch den Unterschied zwischen Coast Guard und Navy: die Coast Guard hat Boats, und die Navy hat Ships. Am tollsten fanden wir die Flugzeugträger. Die sind auch atomgetrieben und müssen nur alle 14 Jahre tanken.

Die ganze Tour dauerte ein dreiviertel Stunde, dann waren wir aus dem riesigen Komplex wieder raus. Das hatte uns ganz schön beeindruckt, auch meine Leute. Danach sind wir in die Innenstadt gefahren, zum Museumsschiff USS Wisconsin, das kann man nämlich besichtigen. Da muss man wirklich Schiff zu sagen, da hat der IT3 Clarke schon recht, so gross wie das ist.

Leider hatte das Liebchen vom Chauffeur immer noch mit den Auswirkungen ihrer Knieoperation zu kämpfen, so dass das Treppensteigen und Kraxeln durch das Schiff für sie nicht in Frage kam. Also haben wir nur ein paar Fotos gemacht und wollten dann Richtung Norden fahren. Zuerst mussten wir aber noch ein Eis essen. Der Chauffeur wusste irgendwoher (wie macht der das nur immer?), dass es in Norfolk bei Doumar’s das beste Eis der Ostküste geben soll. Wir also dahin und Eis bestellt. Das war wirklich sehr sehr lecker. Das Tollste aber war, dass der Gründer des Ladens, Abe Doumar, 1905 die Eiswaffel und die Eiswaffelmaschine erfunden hat – sagen sie dort jedenfalls. Und genau diese Maschine steht dort immer noch, ist voll funktionsfähig und wird heute noch genutzt.

Der Neffe von Abe, den sie hier Big Al nennen, ist mittlerweile über 90 Jahre alt, und arbeitet immer noch im Laden. Ich habe ihn kennen gelernt. Bei geschätzten 160 cm Körpergrösse weiss ich aber nicht, warum er „Big Al“ heisst?!?

Nach dieser Erfrischung ging es dann aber wirklich los, nach Berlin. Aber nicht in Deutschland, sondern in Maryland. Der Beginn der Fahrt war ein Kracher. Es ging wieder über und unter dem Atlantik her, aber dieses Mal wussten wir dank „IT3 Clarke“ besser bescheid. Es gibt zwei Tunnel auf der Strecke des Chesapeak Bay Bridge-Tunnel. Die sind 60 Fuss tief, also ungefähr 20 Meter. So ein Flugzeugträger hat einen Tiefgang von 47 Fuss, bleiben also noch 13 Fuss übrig. Wenn man so einen Flugzeugträger mal aus der Nähe gesehen hat, dann sind die vier Meter Wasser zwischen Kiel und Tunnel gar nicht mehr so viel. Vor dem ersten Tunnel haben wir noch ein Erinnerungsfoto geschossen, weil auch gerade so viele Frachtschiffe da waren.

Auf den Brücken lagen viele tote Möwen, die bestimmt die ganzen Autos auf dem Gewissen haben. Aber die Möwen müssen auch besser aufpassen. So ein Auto ist nun mal schneller unterwegs als eine Möwe fliegen kann


Wieder auf dem Festland hatten wir eine schöne Strecke, mit vielen Wiesen und Weiden, schönen Häusern und vielen Läden in Virginia, die Feuerwerkskörper verkaufen. Ich weiss nicht, ob die hier öfter Sylvester haben als wir.  Um drei Uhr waren wir dann in Berlin, Maryland. Im B&B Hollandhaus war ein Zimmer für das Wochenende für uns bestellt.

Wir kamen uns schon wieder so vor, als wären wir mit der Zeitmaschine zwei Jahrhunderte zurück gereist. Berlin ist eine kleine Stadt, die einen historischen Kern hat. Der besteht eigentlich nur aus der Mainstreet, an der viele kleine Geschäfte und Restaurants gelegen sind. Nachdem sich meine Leute eingerichtet und frisch gemacht hatten, war erst einmal Ausruhen angesagt. Zum Abendessen ging es zum Italiener.

Es gab Pizza und Pasta, die Klassiker eben, wenn man zum Italiener geht.  Hansi und ich waren aber gar nicht mit. Wir wollten Abenteuer haben und hatten uns vorgenommen, im Auto zu übernachten. Doch als C + L (Chauffeur und Liebchen) zurück kamen, mussten wir mit rein. Das war es dann mit unserem Camping-Abenteuer. Damit ging ein ruhiger Tag zu Ende, das Wochenende dient der totalen Erholung.

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