Mittwoch, 2. Juli 2014

Schon wieder feiern

Wieder ein Geburtstag, heute war das Liebchen vom Chauffeur dran. Zum Frühstück ging es auf den Fischmarkt. Auf der Terrasse eines örtlichen Bäckers wurde in der Sonne der Tag kulinarisch begonnen. Das war schon mal ein guter Auftakt. Für das Liebchen kam es noch besser, denn der Chauffeur kaufte ihr ein Geburtstagsgeschenk, das dem Liebchen schon direkt am ersten Tag in Zingst aufgefallen war - einen Engelsrufer. Jetzt folgte ein Spaziergang auf dem Deich Richtung Naturschutzgebiet. Rechtzeitig vor dem Ende der Zivilisation bogen wir ab und kämpften uns durch kleine Strassen und Gassen zurück ins Zentrum. Das war auch dringend nötig, denn ein Obsthändler bot so schöne Kirschen an, die mussten wir haben.

Schwer beladen gingen wir zur Kirche des Ortes, besichtigten diese und den zugehörigen Friedhof, um uns dann im Schatten der umstehenden Bäume auf einer Bank niederzulassen und dem ersten Pfund der Kirschen den Garaus zu machen. Das dauerte so ungefähr eine Stunde, denn meine Leute alberten noch rum und starteten einen Wettbewerb im Kirschkern Weitspucken. Und das fast direkt vor der Kirche - die haben Nerven. Zum Glück hat keiner der vorbeikommenden Leute etwas davon gemerkt.

Als sie genug rumgealbert hatten, brachten sie die restlichen Kirschen in die Wohnung und dann gingen wir zum Hafen. Am Anleger der Ausflugsschiffe liessen wir uns nieder und blickten auf die Boddenlandschaft. Das blaue Wasser, das grün/beige Schilfgras, im Hintergrund eine grosse Herde Kühe und der mit weissen Schäfchenwolken gesprenkelte blaue Himmel, ein Anblick, der der Seele gut tut. Wir beobachteten die vorbeikommenden Schiffe und hatten Spass an den Paddlern, Seglern und den Zeesbooten. Die Zeit verflog im Nu und meinen Leuten war es nach Kaffee und Kuchen. Im Hafen ist reichlich Gastronomie im Angebot und so fand sich natürlich auch ein Cafe mit Aussenterrasse. Dort gab es dann die wohlverdiente Geburtstagstorte.

Man glaubt es kaum, aber die Luft an der Ostsee kann einen fix und fertig machen - sagen meine Leute. Aber wahrscheinlich ist das immer nur die Ausrede, damit sie sich ein bisschen lang legen und schlafen können. Wie auch immer, trotz der vielen Erholung und Ruhe des heutigen Tages waren die beiden mal wieder total erschöpft und mussten sich ausruhen. Immerhin galt es sich auch noch für das Abendessen genügend Kraftreserven anzueignen.

Die beiden hatten einige interessante Speisekarten gesehen und wollten mal etwas anderes als Fischbrötchen und Pommes ausprobieren. Das fanden wir in der Strandkate, ein uriges Restaurant, das mit Haus und Einrichtung seinem Name alle Ehre macht. Das Essen war ausgezeichnet, die Krönung der Nachtisch. Irgendwas mit lauwarmer Schokolade, Vanillesauce und Sahne - quasi im Zeichen des Ramadan. Das war auch schon fast der Abschluss eines schönen Geburtstages. Das letzt Geschenk machte ich dem Liebchen: ich führte sie zur Seebrücke und zeigte ihr meinen ganz persönlichen Sonnenuntergang. Leider hatte ich mich nicht um den Wind gekümmert, denn der pfiff uns ganz schön unter die Klamotten. Deswegen wurde es nur ein kurzes Schauspiel. In unserer gemütlichen FeWo liessen wir den Abend dann ausklingen.

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