Dienstag, 1. Juli 2014

Doch mal Räucherkammer

Der Tag fing gar nicht gut an. In der Nacht hatte es viel geregnet und der Morgen war auch noch sehr nass. Wir hatten uns schon auf einen Tag in der FeWo eingestellt, doch plötzlich, nach dem Frühstück, klarte der Himmel auf. Die grauen Wolken verfärbten sich in  schäfchenweiss und die Sonne kam heraus. Die angedachte Rundreise konnte also stattfinden. Sogar die Fine war dabei, sie hatte wohl genug Fellpflege betrieben und musste zum Lüften auch mal wieder vor die Tür.

Zunächst fuhren wir nach Prerow. Parken nur mit Parschein aus dem Automat! Oder bei Edeka für eine Stunde mit Parkscheibe. Na gut, dann nehmen wir Edeka. Gleich gegenüber ist der Aufgang zur 390 Meter langen Seebrücke. Nachdem wir den Prerowstrom überquert hatten, war viel los. Jede Menge Fress- und Andenkenbuden mit Sachen, die man nicht braucht, aber trotzdem mitnimmt. Am Strand waren einige Jugendgruppen, die sich wie wir einen schönen Tag machen wollten. Die Seebrücke ist zwar fast 400 Meter lang, aber so sieht sie gar nicht aus. Jedenfalls kam es uns nicht so vor, als wir am Ende angekommen waren. Der Wind pfiff zwar ziemlich doll, und ich musste mich an der Fine festhalten, aber es gab einen tollen Blick auf die Küste. Das genossen wir eine Weile, bis uns der Wind zu kalt wurde.

Zurück im Auto ging es über Born nach Ahrenshoop. Von den Galerien und Ausstellungen des Künstlerortes liessen wir uns nicht beeindrucken, sondern fuhren direkt in den Hafen. Der ist kuschelig und gemütlich mit einer herrlichen Ruhe. Das liessen wir eine Weile auf uns wirken, bis wir die Räucherbude entdeckten, in der es täglich frischen Räucherfisch gibt. Eine Makrele ersetzte meinen Leuten das Stück Kuchen. So gestärkt ging es dann über Fischland und Ribnitz in einem Bogen zurück nach Zingst. Aber natürlich hatte der Chauffeur wieder die gute Ideen, die kleinen Landstrassen zu nutzen. Das brachte uns in Orte mit so klangvollen Namen wie Bartelshagen II, Fuhlendorf und Barth. Ausserdem konnten wir die Weiten der Boddenlandschaft bewundern - endlose Felder und Wiesen und immer wieder grosse Herden Kühe. Und plötzlich, einsam und allein - ein Fuchs. Der suchte wohl Bausparverträge.

Zurück in Zingst ruhten wir uns erst einmal aus, so eine Rundreise kann einen schaffen. Meine Leute waren total hinüber. Sie legte sich auf's Bett, und Er rutschte auf der Couch immer tiefer, bis er dann doch quer drauflag. Fine und ich konnten kaum noch das Fussballspiel im Fernsehen verfolgen. Die feinen Herrschaften gingen noch nicht einmal mehr zum Essen. Nein, der Chauffeur fur zu Netto und kaufte Nudeln für die Feinschmecker. So waberte der Abend dahin, bis wir alle schlafen gingen.

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