Dienstag, 24. Juni 2014

Gormotschki und einen schönen Grommek noch

Also mit den Wettgervorhersagen sind sie hier ja gut drauf. Wenn es heisst, morgen regnet es, dann regnet es auch - und zwar morgen! Und es regnet nicht nur morgens, nein das geht hier auch den ganzen Tag. Mal mehr, mal weniger, mal gar nicht, dann wieder ganz ganz doll. Weil wir das alles wussten, war schon ein präziser und detaillierter Plan vorhanden.

Nach dem mageren Frühstück (mein Personal war noch satt von der Pizza vom Vorabend) packten wir das Notwendige ein und fuhren zur Biosphäre auf dem ehemaligen Buga-Gelände. Dort kann man den Regenwald in klein erkunden. Viele Pflanzen und Tiere gibt es zu besichtigen, Insekten, Reptilien, Vögel und Fische. Bananenpflanzen, Hibiskus-Sträucher, Palmen und Büsche werden erklärt, es gibt jede Menge zu sehen und zu lernen. Auf einem Rundgang geht man zuerst unten, auf Augenhöhe mit den Wurzeln, dann geht es eine Treppe hoch und man guckt sich das Spektakel mal von oben an. Im Schmetterlingshaus geht es lebhaft zu, viele Falter fliegen umher, bleiben kaum mal irgendwo sitzen. Irgendwie wirken sie unruhig, strahlen mit ihren leuchtenden Farben aber trotzdem Ruhe und Frieden aus.

Wie alles ging auch dieser Besuch zuende. Da traf es sich ganz gut, dass wir in der Nähe der Russischen Kolonie "Alexandrowka" waren.  Die liess Friedrich Wilhelm III für die restlichen 12 Mitglieder eines russischen Chores in Form eines Andreaskreuzes erbauen. In Erinnerung an seinen alten Kumpel Zar Alexander nannte Fritz Willi die Siedlung nach dessen Ableben Alexandrowka. Im dortigen Haus Nummer 1 (im Herzen des Kreuzes) befindet sich ein russiches Restaurant. Es erscheint wie ein gemütliches Bauernhaus, irgendwo in Russland. Die Einrichtung ist entsprechend und das Essen auch. Da es mittlerweile recht heftig regnete, war der Laden schnell voll, doch wir konnten noch ein paar Plätze ergattern. Zu essen gab es Sibirski Pelmeni (mit Rinder- und Schweinehack gefüllte Teigtaschen mit Schmand und gerösteten Zwiebeln), als Getränk Himbeerbrause. Meine Leute haben manchmal einen etwas sonderbaren Geschmack. Sie assen alles auf, also muss es gut gewesen sein.

Mittlerweile hatte es sich gut eingeregnet, und der Himmel liess keine Besserung erahnen. Für eine weitere Ausstellung oder etwas ähnliches reichte die kulturelle Kondition nicht mehr. Also fuhren wir zum Einkaufszentrum am Stern. Wat willsse auch machn, bei son Wetta? Dort vertrieben wir uns ein bisschen die Zeit, kauften ein paar Brötchen für's Abendessen und machten uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft. Die gleiche Idee hatten wohl 98% aller Brandenburger und Berliner, die Stadt stand kurz vor dem Verkehrsinfarkt. Viele Baustellen und das Wetter brachten das Chaos über uns. So brauchten wir fast eine dreiviertel Stunde bis wir da waren, wo wir hin wollten, normalerweise reichen 10 Minuten.

Jetzt richteten wir alle Aggregate auf Erholung aus und entspannten den Rest des Abends.

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