Sonntag, 31. März 2013

Kleine Möwe flieg nach Helgoland

Liebe Hilfsmatrosen,

weil ich immer etwas erleben möchte, haben wir auch heute wieder einen Ausflug unternommen. Es ging zur Elbe, dahin wo sie aufhört. Und das liegt so ziemlich genau bei Cuxhaven. In diesem schönen Küstenstädtchen gibt es natürlich auch einen Hafen. Welcher Ort an der Küste hat das nicht?


Damit wir auch schön etwas zu gucken hatten, fand im Alten Fischereihafen ein Flohmarkt statt. Das war ganz schön, und viele Leute waren unterwegs. Der Winter machte nämlich gerade Pause und so konnten wir endlich mal wieder blauen Himmel und tatsächlich die Sonne sehen.

Als wir genug Trödel erlebt hatten, gingen wir rüber zum Alten Hafen. Da  gibt es Alte Liebe. Ne ne, das ist nix Unanständiges und hat auch nix damit zu tun, dass der Chauffeur und sein Liebchen an diesem Tag 34 Jahre zusammen waren (ich habe mal gehört, die hätten lebenslänglich). Nein, die Alte Liebe grenzt den Alten Hafen zur Elbe hin ab.


Da kann man drauf spazieren und die Schiffe beobachten, die meist die Elbe bis nach Hamburg hochfahren, oder anders herum. Da waren natürlich viele Touristen, so wie wir. Weil die da waren, waren auch viele Möwen da, die wollen ja immer etwas abstauben.


Wenn die richtig grossen Schiffe von hier auf grosse Fahrt gehen, dann ist die Alte Liebe der letzte Festlandspunkt, den sie sehen. Manchmal findet man hier Angehörige der Seeleute, die zum Abschied winken. Heute haben wir aber nur ein einziges grosses Schiff gesehen, und niemand hat gewunken.

Gut geschützt sass da ein süsses kleines Ding, zu der ich mich gesellt habe. Aber die war komplett nackt und sie war eiskalt. Das war überhaupt nicht kuschelig. Die Liebschaft war schnell vorbei.


Gleich gegenüber von dem Mädel liegt die Elbe 1. Das ist ein Feuerschiff, dass heute ein Museumsschiff ist. Früher hat es mit seinem Leuchtfeuer (deswegen Feuerschiff) den einfahrenden Schiffen den Weg gezeigt. Also so etwas wie ein schwimmender Leuchtturm. Fast 40 Jahre hat die Elbe 1 ihren Dienst versehen, bis sie 1988 in Rente gehen durfte. Heute ist sie ein Museumsschiff, mit dem man Fahrten nach Helgoland unternehmen kann.


Und dann gibt es da noch einen "richtigen" Leuchtturm. Früher gehörte Cuxhaven zu Hamburg und deswegen heisst der Leuchtturm Hamburger Leuchtturm und hat auch das Hamburger Stadtwappen über der Eingangstür. Bis 2001 hat er geleuchtet, jetzt steht er nur noch rum und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.


Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist aber die Kugelbake. Sie ist auch im Stadtwappen von Cuxhaven enthalten und steht an der Stelle, an der die Binnenschifffahrt endet. Also so ungefähr da, wo die Elbe aufhört.


Da war es ganz schön windig, mir ist bald die Kapuze vom Kopf geflogen. Da wir ein schönes Stück über den Deich spaziert sind, waren wir bald ziemlich durchgefroren. Da half nur eins: Kaffee trinken zum Aufwärmen. In einer halben Stunde waren wir wieder in Wremen und haben uns im Möwenstübchen aufgewärmt.


Schlussendlich habe ich mich für den Nusskuchen entschieden. Da ich ja keinen Stoffwechsel habe, hat sich der Chauffeur erbarmt und für mich gegessen. Aber dann waren wir ziemlich kaputt. Da half nur eins: ab auf die Couch. Eineinhalb Stunden haben wir uns die Augenlider von innen angeguckt. Dann war schon wieder Zeit für's Abendessen. Mir war das zu stressig, da habe ich die beiden Mitreisenden alleine losgeschickt und bin beim Hugo geblieben.

Wäre ich mal lieber mitgegangen, es gab natürlich einen Sonnenuntergang, den ich verpasst habe. Der Chauffeur hat aber ein Foto gemacht, damit ich nicht zu traurig bin.



Natürlich war um die Zeit mal wieder kein Wasser da, aber Schlick ohne Ende. Da könnte man Kleckerburgen bauen, wenn es nicht so kalt wäre. Als meine Leute wieder zurück bei uns waren, haben wir den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Morgen passiert bestimmt wieder irgendwas Aufregendes, da muss ich fit sein.

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