Freitag, 29. März 2013

Karfreitag

Liebe Freischwimmer,

nachdem es gestern lange und ausgiebig geschneit hatte, waren heute fast tropische Temperaturen. Bei zwei Grad plus verabschiedete sich der Schnee an vielen Stellen. Vor allem die Strassen waren bald wieder frei. Nach einem ausgiebigen Frühstück und vielen Tipps und Anregungen vom Wirt, Herrn Dircksen, machten wir uns auf, einen schönen Spaziergang zu unternehmen. Der Wind war nahezu gar nicht vorhanden, das  machte die Sache viel angenehmer. Vom Deichhof ging es los.

Der Chauffeur zeigte uns, was er gestern schon alles erkundet hatte. Über den Deich liefen wir am "Deichgraf" vorbei,


 weiter zum Wremer Hafen mit seinen Kuttern,


bis zum Leuchtturm "Kleiner Preusse". Der hatte geöffnet, was uns dazu ermunterte, den langen Weg zur Aussichtsplattform auf uns zu nehmen.


Sechs Meter wollen erst einmal überwunden sein. Zwar war es immer noch ziemlich diesig, aber die nach Bremerhaven einfahrenden Containerschiffe konnten wir ohne Probleme erkennen.



Jetzt wollte uns der Chauffeur noch das Dorf zeigen, man muss ja schliesslich wissen, wo die Kirche und der Gasthof "Zur Post" und die Kneipe "Zur Linde" sind. Die Kirche haben wir gefunden. Die ist ziemlich mächtig und rustikal gebaut. Drumherum ist nach alter Sitte der Friedhof, das sieht alles sehr schön und ordentlich aus.



Die "Post" und die "Linde" haben wir nicht gefunden. Die Läden heissen hier alle ganz anders, z.B. "Wremer Deel" und "Zur Börse". Da gibt's leckere Sachen, vor allem Fisch. Ein paar Strassen weiter habe ich dann meine Freunde gefunden.



Die Freiwillige Feuerwehr Wremen feiert in diesem Jahr ihr hundertjähriges Bestehen. Wenn ich Ende August nichts vorhabe, fahre ich vielleicht noch mal hin und feier schön mit den Jungs. Auf dem Weg zurück zum Apartment kamen wir an einer landwirschaftlich genutzen Einrichtung vorbei. Da haben wir die Lieblingstiere (natürlich nach Teddybären) des Liebchens vom Chauffeur gesehen. Die Tür war auf, bei dem Geruch hatte das auch seine Berechtigung, und wir konnten mal eben hallo sagen.



Wie ich da so rumstehe und pose, kommt so ein vorwitziger Jungbulle an und leckt mir die Hose ab. Modetechnisch gesehen hatte der gar keine Ahnung, sonst hätte er gewusst, dass man so etwas nicht tut. Ich habe ihn nur mal streng angeguckt, das hat er verstanden und sich verschämt in seine Ecke verzogen.

In unserer Unterkunft haben wir uns dann ausgeruht, denn am Nachmittag stand Kultur an. Im Nationalparkhaus in Dorum gab es eine Autorenlesung von Melanie Jablonski. Sie brachte "Schalkgeschichten von der Wurster Nordseeküste" zum Besten. Bevor es los ging, habe ich mich ordentlich als Quasi-Kollege vom Schalk vorgestellt, das machte schon mal einen guten Eindruck. Die Geschichten waren recht lustig und die Zeit verging im Nu. Als die Melanie mit dem Programm fertig war, haben der Schalk und ich noch unsere Erfahrungen mit Menschen ausgetauscht.

Wir waren uns schnell einig, dass das manchmal schon eine recht eigenartige Rasse ist, aber ohne sie wollen wir auch nicht sein.

Im Nationalparkhaus gibt es aber noch viel mehr, als Autoren-Lesungen. Da wohnen Meerestiere. Fische, Krebse und noch andere. Die Wattwürmer durfte ich leider nicht würgen,


und die Robbe, die ich schubsen wollte, war hinter Glas.


Da fand ich die Flundern irgendwie schon interessanter. Die hat man im Sand kaum gesehen. Erst wenn sie sich bewegten, haben wir sie bemerkt.




Jetzt hatten wir so viel erlebt, dass wir uns erholen mussten, jedenfalls ich. Doch meine Leute wollten noch was essen. Wo stecken die das bloss immer alles hin? Aber bevor es soweit war, musste ich noch in die Schule. Die Nachwuchsosterhasen hatten eine Nachhilfestunde, weil sie am Sonntag ja die Ostereier ausliefern. Weil es noch nicht so richtig mit dem kleinen 1 X 1 klappte, lief eine Sonderschicht. Einem habe ich noch geholfen, sonst wären die niemals rechtzeitig fertig geworden.


Das war es dann aber wirklich mit dem Pflichtprogramm. Direkt am Deich haben meine Leute gegessen, danach sind wir noch mal gucken gegangen, ob der Kleine Preusse aufrecht steht. Das tat er und beleuchtet sah er auch ganz toll aus.



So konnten wir beruhigt zu unserer Unterkunft fahren und uns von dem langen und aufregenden Tag erholen.

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