Sonntag, 17. Februar 2013

Orientierungsphase

Nach einer erholsamen Nacht liessen wir uns das Frühstück schmecken - viel Auswahl und sehr lecker. Da hatte ich ja mal wieder den richtigen Riecher und meinen Leuten den richtigen Urlaubschuppen ausgesucht.

Nach dem Essen ist vor dem Spaziergang. Wir wollten jetzt aber mal genau wissen, wo wir denn überhaupt gelandet waren. So schlurften wir durch die Stadt und ich konnte allen meine neuen Klamotten zeigen, auch den lokalen Sicherheitskräften.



Zuerst ging es die Hauptstrasse entlang, bis wir fast am Ende zum Strand abgebogen sind. Hier war gar nicht viel los, und meine Leute waren altersmässig fast immer die Jüngsten. Das machte denen aber nichts aus, die wollen sich ja nur eine Woche ausruhen. Remmidemmi machen die im Juli am Ballermann. Ne Quatsch, aus dem Alter sind sie schon lange raus.
Am Strand war es richtig schön. Wenig Leute, zwar Wolken, aber dafür kein Wind und ein ganz ruhiges Mittelmeer.

Da fehlte mir doch etwas die körperliche Herausforderung. Schliesslich war ich gut erholt, ausgeschlafen und rundum zufrieden. Da traf es sich ganz gut, dass ein Klettergarten auf unserem Weg lag. Meine Leute habe ich auf eine Bank verfrachtet und ich mich in die Gesteinsmassen.
So mancher, der noch nie in Paguera war, denkt vielleicht, "ok, eine Bucht wie viele andere auf Mallorca auch", das stimmt so aber nicht. Irgendjemand fand das ganz toll und hat ein paar Steine ins Wasser geworfen. Aber keine Kiesel oder so was kleines. Nein, richtig grosse Brocken. Dabei hat er sich so geschickt angestellt, dass das jetzt aussieht, als wäre es ein Stein mit einem riesigen Loch. Das geht aber nur, wenn man an der richtigen Stelle steht.
Nach soviel Natur wurde es nun natürlicher. Auf dem Rückweg zum Hotel habe ich einen riesigen Haufen Orangen und Mandarinen gesehen. Die sahen so appetitlich aus, dass ich gleich ein paar haben wollte. Doch dann reichte es nur für ein nettes Foto, ich habe ja keinen Stoffwechsel. Aber lecker sahen die Dinger trotzdem aus.
Im Hotel war nun Ausruhen angesagt. Nach den letzten Wochen im deutschen Winter waren meine Leute ganz wild auf frische Luft. Aber die macht ja auch müde, also stand nun die Matratze im Vordergrund. Rechtzeitig zum Kaffeetrinken wurde die beiden Schlafmützen wieder wach, zogen sich etwas über und wir gingen zum Panoramacafe. Dort gab es Kaffee und Moccatorte, für mich bitte nur den Brandy, der im Preis mit drin war.
Nach gemeinsamer Stärkung wurden nun wieder die Sohlen gewetzt. Obwohl es schon den ganzen Tag bewölkt war, riss nun an manchen Stellen die Wolkendecke auf und präsentierte uns ein schönes Lichterspiel. Das war aber auch mal nötig. Grau hatten wir genug in Deutschland.
Weil ich gerade so gut drauf war, und noch immer nicht geschafft für den Tag, musste ich an einem Kletterfelsen dringend nochmal meine Fähigkeiten testen. Was soll ich gross drumherum reden, ich bin einfach traumhaft sicher. Es klappte, als hätte ich nie etwas anderes getan.
Als ich mich ausgetobt hatte, sind wir dann noch weiter durch den Ort gewandert. Aber nicht die Hauptstrasse, sonder mal so hintenrum, wo die Einheimischen wohnen. Da standen viele schöne Häuser, direkt am Hang. Einige hatten Schilder, das die Hütte zu verkaufen sei. Da konnte man richtig sehen, dass die spanische Wirtschaftskrise auch Mallorca erreicht hat. 

Nach dieser Extraportion frischer Luft, war diese nun bei meinen Leuten raus. Zurück ging es zum Hotel, kurz ausruhen, dann zum Abendessen. Danach haben sie noch mit ihren Tischnachbarn in der Hotelbar gesessen und sich unterhalten. Und der Chauffeur hat Schnaps getrunken - ohne mich. Ich glaube, der war sauer, weil ich beim Kaffeetrinken den Brandy runtergekippt hatte. Aber er hat sich nichts anmerken lassen. So war der erste Tag auf Mallorca dann vorbei und meine beide Kameraden fielen in einen tiefen und erholsamen Schlaf.

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